Gerste gilt als eine der ältesten Getreidesorten überhaupt und ist verwandt mit der ursprünglich aus dem vorderen Orient stammenden Wildgerste. Von dieser wurde die heute bekannte Gerste weggezüchtet. Sie zählt zur Familie der Süßgräser und man unterscheidet zwischen Sommer- und Wintergerste (Pflanzenforschung.de, o.J.).
Rollgerste ist ebenso unter den Namen Kochgerste oder Gerstengraupe bekannt und ist gemahlene Gerste. Sie entsteht durch feinste Vermahlung von herkömmlicher Gerste, wobei sie, in drei bis vier Durchgängen, durch stark schleifende Scheiben gemahlen und die Frucht- und Samenschale des Korns gänzlich entfernt wird (Young, 2001).
In Österreich wird der Großteil der Sommergerste für die Bierherstellung genutzt. So landen rund 66% der Erträge in den Brauereien Österreichs. Von den Erträgen der Wintergerste werden nur rund 12% fürs Brauen genutzt und 88% der Erntemasse wird, aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts, für die Futtermittelindustrie und die menschliche Ernährung verwendet.
Der Anbau der Sommergerste ist meist im Zeitraum von Ende Februar bis Anfang April und wird bereits nach unter 100 Tagen geerntet. Wintergerste hingegen wird im September gesät und ist wesentlich ertragreicher als Sommergerste (Koelle, 2022).
Gerste gilt als ein Getreide, welches nur geringe Ansprüche an seine Umgebung stellt. Wichtig ist eine gute Stickstoffversorgung und gut durchfeuchtete, tiefgründige Böden. Gerade im Biolandbau wird oft der im Boden verfügbare Stickstoff durch eine vorhergehende Gründüngung am Acker fixiert und so für die Gerste verfügbar gemacht.